Sonstige Tricks

Fly Away *

Drachen im Abwärtsflug auf den Bauch in Windrichtung kippen.

  • Den Drachen in Windfenstermitte mit weit zurückgezogenen Armen abwärts fliegen.
  • Die Arme nach vorn werfen und Drachen auf den Bauch kippen (in einen Pancake).
  • Der Drachen soll, flach auf den Bauch liegend, auf dem Wind „schwimmend“ von dir weg fliegen.
  • Beim Nach-Vorn-Gehen Leinen nicht durchhängen lassen, sondern Drachen immer kontrollieren.
  • Durch Leine anziehen wieder in Abwärtsflug holen.

Klappt bei Leichtwind und am Windfensterrand am besten. Bei stärkerem Wind und in Windfenstermitte ist zügiges Vorwärtsgehen/Laufen notwendig. Der Fly Away dient auch zum Raumgewinn nach vorn, wenn man vorher viel rückwärtsgegangen ist. Dann muss er natürlich in der Windfenstermitte gemacht werden.

Stall *

Stop, oder Englisch Stall (= abwürgen, aufschieben, hinhalten), ist ein durch einen Strömungsabriss hervorgerufenes „Auf-der-Stelle-Stehen“ des Drachens in der Luft, das heißt, der Drache bewegt sich für einen definierten Zeitraum in keine Richtung. Ein Strömungsabriss ist Voraussetzung (Set-Up) für das Ausführen der meisten Tricks (nicht z.B. beim Cométe). Bei fortgeschrittenen Piloten ist der Stall selbst kaum noch als Einzelaktion erkennbar, er ist dann quasi Bestandteil des oder der folgenden Moves.

  • Den Drachen senkrecht nach oben fliegen, Hände hinter den Körper.
  • Die Hände schnell nach vorn bringen, gleichzeitig nach vorn gehen, der Drachen soll auf der Stelle stehen bleiben und schweben.
  • Eventuell nach vorn gehen und durch Zuckeln an beiden Leinen den Drachen in Stellung halten

Hinweis: Tue immer das Gegenteil von dem was der Drachen macht, senkt sich ein Flügel ab, ziehe an dieser Seite, usw.

Snap Stall *

Stehenbleiben aus einer abrupten 90°-Drehung.

Variante 1:

  • Das abrupte Stoppen des Drachens erfolgt aus dem Horizontalflug durch eine schnelle und harte Push/Pull-Folge der Hände, das heißt, die untere Hand pusht nach vorn, während gleichzeitig die obere Hand kurz pullt

Variante 2:

  • Die 90°-Drehung und der Stall erfolgen durch eine Pull/Pull-Folge der Hände. Die untere Hand pullt zuerst, gefolgt vom Pull der oberen Hand.

Bei stärkerem Wind, oder je nachdem, in welcher Stelle des Windfensters der Snap-Stall erfolgen soll, muss die Drehung des Drachens durch Vorgehen unterstützt werden.

Spin Stall *

Stehenbleiben durch 1x- oder 2x-Spin.

  • Horizontalflug nach links oder rechts.
  • Durch Anziehen der inneren und Drücken der äußeren Hand 1x- oder 2x-Spin fliegen, dabei eventuell Vorgehen.
  • Durch parallel stellen beider Hände Drachen zum Stehen bringen.

Stop/Stall aus Powerdive ***

Sturzflug in Windfenstermitte.

  • Wie aus dem Horizontalflug, nur muss die Snap-Aktion noch intensiver gemacht werden und der Drachen natürlich eine 180°-Drehung machen. Nach dem Snap-Move Vorgehen oder Leine geben.

360 *

Der 360er ist ein indoor Trick bei dem der Drachen in einem Kreis um den Piloten geflogen wird.

Man kann den 360’er auch outdoor bei wenig oder keinem Wind fliegen.

Pancake *

  • Der Drachen liegt horizontal, Bauch zeigt zum Boden, Nase vom Piloten weg.
  • Drachen mit weit zurückgezogenen Armen abwärts fliegen.
  • Dann Arme nach vorn werfen und den Drachen auf den Bauch legen, Nase vom Piloten weg.
  • Durch kurzes Anziehen der Leinen wieder in Flugbewegung bringen. Vorsicht: Der Drachen fliegt nach unten!

Hilfreiche Ansteuerungsvariante:

  • Die Arme zunächst noch vor dem Körper lassen.
  • Durch Zurückziehen den Drachen kurz beschleunigen, dann Arme nach vorn werfen.

Durch das vorherige Beschleunigen wird der anschließende Strömungsabriss abrupter und der Drachen kippt leichter in den Pancake. Je nach Windstärke, oder an welcher Stelle im Windfenster man den Pancake macht, ist auch während des Arme-Nach-Vorn-Werfens ein Vorwärtsgehen notwendig.

Slide **

Seitwärtsgleiten des Drachens in Senkrechtstellung.

  • Den Drachen horizontal durchs Windfenster fliegen.
  • Kurz vor Ende des Windfensters durch Ziehen der unteren Leine einen Abwärtsloop einleiten.
  • Nach ca. ½ bis ¾ Loop (je nach Drachen und Wind) mit beiden Händen zugleich Drücken, dabei gleichzeitig vorwärts gehen, mit dem Schwung aus dem Loop soll der Drachen senkrecht stehend seitwärts durch das Windfenster gleiten.
  • Evtl. durch Zuckeln an den Leinen den Drachen im Slide stabilisieren.

Variationen:

  • Den Drachen am Windfensterrand senkrecht nach unten fliegen.
  • Durch Stoß/Stoß Bewegung Drachen senkrecht stellen.
  • Mit dem Restschwung aus der Drehung den Drachen seitwärts durchs Windfenster gleiten lassen.

oder:

  • Am Windfensterrand abwärts fliegen (sinken lassen), dabei hat der Drachen die Nase automatisch zwischen 8 und 9 Uhr.
  • Dann mit einem gefühlvollen Zug an der äußeren Leine den Drachen in die Senkrechtstellung kippen und durch Leine Nachgeben/Vorgehen in den Slide „fließen“ lassen.

Die Ansteuerung in den Slide ist von Drachen zu Drachen unterschiedlich. Manche kann man mit einem relativ engen Loop in den Slide steuern. Andere möchten mehr weich in den Slide geschwungen werden, also ausprobieren und üben. Während der Einlenkphase mit dem Vorwärtsgehen beginnen. Je mehr sich der Drachen der Windfenstermitte nähert umso schneller vorwärts gehen. Sonst fängt der Drachen an zu steigen. Leinenzug immer in Gegenrichtung zu den Drachenbewegungen einsetzen, d.h. senkt sich ein Flügel, dann auf dieser Seite Leinenzug geben. Klingt paradox, funktioniert aber.

Rolling Up **

Beim Rolling Up wird ein eingewickelter Drachen durch sanften und gleichmäßigen Zug in der Luft ausgewickelt.

Comete ****

  • Stall und dann Axel mit Rechts auslösen.
  • Axel mit der linken Hand „auflösen“ wenn die Drachennase von Dir weg zeigt, nicht durch einen Pull oder Tug, nur stramm halten. Der Drachen geht in einen Abwärtsflug über.
  • Wenn die Drachennase nach rechts unten zeigt, mit einem beherzten, aber dosierten Pull rechts den Drachen auf den Rücken werfen.
  • Aber bevor er die Backflip-Position erreicht hat und darin hängen bleibt mit einem Pull links wieder aufrichten und damit in die Ausgangsposition für den nächsten Axel bringen. Wichtig:
  • Die Axel immer mit der gleichen Hand auslösen.
  • Es darf keinen Leinendurchhang geben, also eher zurück-, als vorgehen oder stehen bleiben.
  • Der Drachen liegt zu keiner Zeit im Fade oder im Backflip. Beides muss unbedingt vermieden werden! Hinweise:
  • Lange Leinen, 30 – 45 m
  • Am Anfang Unterstützung der Lenkbewegungen durch lautes Mitzählen: Eins, Zwei…..Drei, Vier.
  • Zwischen -Zwei und Drei sollte eine kurze Pause sein.
  • Langsam und sanft anfangen. Mit der wachsender Routine wird der Trick von selbst schneller.

Manfred Schmitz:

„Im Grunde wie mit jedem anderen Trick, man muss sich langsam, Schritt für Schritt herantasten. Alle Bewegungen langsam und sehr kontrolliert ausführen. Mit nur einem Cométe anfangen. Dann zu mehreren aufbauen. Man kann auch erst einmal nur die ersten beiden Moves üben, also den Axel auslösen (1), dann den Axel mit links auflösen (2) . (Wobei der Zweite Zug mehr ein Abstoppen der Axelrotation ist). Steht der Drachen dann mit der Nase nach unten kommt der dritte Pull ins Spiel. Die Nase sollte dabei aber nicht senkrecht zum Boden zeigen sondern (je nach Drachen) mehr oder weniger nach schräg rechts zur Seite zeigen. Der dritte Pull legt den Drachen auf den Rücken. Das ist im Prinzip das Gleiche, wie wenn man den Drachen aus einem Dive in den Backflip knallt. Dabei passiert es schnell, dass der Drachen zu weit und zu schnell ganz in den Backflip kippt. Das darf keinesfalls passieren. Schwierig sind nur Pull drei und vier. Hier muss Timing und Intensität der Impulse stimmen. Und das bekommt man nur mit viel Training ins Gefühl. Und wie gesagt, laaaangsaaaam anfangen. Auch wenn es nicht so aussieht, auch die schnellen Cométen sind immer sehr kontrolliert in jeder Phase. Es wird immer abwechselnd gezogen, also rechts, links, rechts, links. Wenn Du mit rechts anfängst ist der dritte Pull also wieder rechts. Wenn Du von links nach rechts durchs Fenster fliegst und dann am rechten Rand ruckartig am unteren (mit der Rechten) Flügel ziehst und oben nachgibst, legt sich der Drachen auf den Rücken. Das geht auch diagonal sehr gut (von links oben nach rechts unten). Beim Cométe ist es ungefähr dieselbe Position bei der Pull drei ausgeführt wird. Da der Drachen aber nicht fliegt sondern relativ drucklos auf der Stelle steht, darf der Pull nicht so aggressiv ausgeführt werden und oben nicht zu viel Leine gegeben werden. Vielmehr sollte man darauf achten das man den Drachen nicht ganz frei lässt mit der Linken. Dann noch den richtigen Moment für Pull vier finden und schon ist der erste Cométe komplett. Dann braucht es noch etwas Zeit bis man sie nahtlos aneinander reihen kann.“

Kay René:

„Wenn man sich den Cométen ansieht, dann besteht er ja wirklich nur aus zwei Arten von Axels:

  1. Aus der Aufwärts-Position mit der Nase nach oben.
  2. Aus der Abwärts-Position mit der Nase nach unten die sich jeweils ablösen.

Zu 1): Als erstes habe ich mir die erste Hälfte des Tricks angesehen, den normalen Axel, der nach der Hälfte abgebrochen wird. Das fliegen wir alle schon ohne Probleme: Im Falle des Cométen muss der Drachen nach einer halben Axel-Rotation eigentlich nur in die normale Abwärts-Flugposition (Nase Richtung Boden) gebracht werden und somit hatte ich auch schon meine erste Übung: Einfach ein Axel „mit einem Fehler“, denn anstatt kräftig Slack zu geben, damit der Drachen frei rotieren kann, leitet man den Axel ein und geht dann rückwärts. Durch die Rückwärtsbewegung wird Leinenspannung (auf beiden Leinen) aufgebaut und der Drachen kann den Axel nicht beenden, er wird aus den Axel „herausgeholt“ wenn er die Pancake-Position erreicht hat. Bei richtigem Timing „taucht“ der Drachen also mit der Nase nach (schräg rechts) unten weg. Das ist die ganz banale erste Hälfte dieses Tricks, die an sich auch nicht viele vor ein Problem stellt und die man wunderschön als Einzelübung trainieren kann: Drachen hochfliegen, axeln und den Trick nach dem halben Axel durch Aufbau von Leinenspannung durch Rückwärtsgehen, mit der Nase zum Boden abbrechen. Das sieht sogar recht gut aus. Bitte achtet von Anfang an darauf, dass die Leinenspannung durch Rückwärtsbewegung aufgebaut wird, denn wenn ihr nur aus den Armen arbeiten, könnt ihr nachher Probleme beim eigentlichen Cométen bekommen.

Zu 2): Diese zweite Hälfte des Cométen ist das, was mich vor große Probleme gestellt hat. Man muss den Drachen aus der Abwärts-Position mit der Nase nach unten axeln, und zwar so, dass am Ende wieder die normale Aufwärts-Flugposition für einen weiteren Axel herauskommt. Aber Mist, mein Vogel hat sich dort immer auf den Rücken gelegt, das war ja auch kein Wunder, denn wenn ich im Abwärtsflug eine Axelbewegung fliege, legt sich der Drachen halt auf den Rücken (in den Backflip). Dann habe ich mir überlegt, wie ich das verhindere und musste an meine geliebte Zweipunktlandung aus dem Powerdive denken. Da fliege ich ja einen Powerdive gen Boden, kurz über dem Boden leite ich genau diese (Axel-)Bewegung ein, dass sich der Drachen auf den Rücken legt. Aber da ich jedoch landen möchte, der Drachen also aufrecht stehend am Boden ankommen soll, gehe ich dabei rückwärts, baue also wieder Leinenspannung auf (auf beiden Leinen). Durch diese Leinenspannung, nehme ich dem Drachen die Möglichkeit sich auf den Rücken zu legen, er richtet sich wieder auf, nachdem er schon fast im Backflip liegt und kommt aus dieser Bewegung direkt zum Stehen oder wenn ich zu hoch angesetzt habe, fliegt er wieder nach oben und das ist eigentlich schon der zweite Teil des Cométen. Im Prinzip fliege ich an, wie bei einer Zweipunktlandung aus dem Powerdive, leite durch einen Axelimpuls die Bewegung Richtung Backflip ein, breche diese jedoch ab, indem ich durch das Rückwärtsgehen Leinenspannung aufbaue, die den Drachen wieder in die normale Aufwärts-Flugposition, Nase nach oben, bringt. Übungen: Es ergibt sich also, dass folgende Tricks/Manöver eine gute Voraussetzung sind um diesen Trick zu lernen, denn wenn man diese gut beherrscht, wird die Verbindung ähnlicher Bewegungsabläufe zum Cométen leichter fallen:

a) Der Axel. Wichtig ist, dass beim Cométen die Axels immer von derselben Hand ausgelöst werden, sprich, immer in dieselbe Richtung gedreht werden.

b) Abgebrochener Axel (-to Powerdive). Dieses aus dem Grund, das man das Gefühl bekommt, wie viel Leinenspannung man aufbauen sollte, dass der Drachen möglichst genau nach der halben Axelrotation in einen Abwärtsflug gebracht wird. Axel to Powerdive ist hier nach meinen Erfahrungen das sinnvollste für den Cométen.

c) Zweipunktlandung aus Powerdive oder sogar die „vermurkste Zweipunktlandung“, wo man nicht landet, sondern kurz über dem Boden wieder die normale Aufwärts-Flugposition erreicht und den Drachen wieder hochjagt. Dieses trainiert dich darin, den Drachen nicht in den Backflip kippen zu lassen, du bekommst ein Gefühl dafür, wann du Leinenspannung aufbauen musst, damit der Drachen in eine saubere Aufwärts-Position gebracht wird. Je nach Drachen ist das überhaupt nicht so einfach. Die eigentlich vermurkste Zweipunktlandung aus dem Powerdive ist näher am Cométen, die richtige Zweipunklandung trainiert Gefühl und Timing jedoch besser.

Zum eigentlichen Trick:

Wie schon erwähnt, ist der Cométe eine Verbindung von 1) und 2) (siehe oben). Die Kunst ist es, diese beiden Manöver so präzise zu beherrschen, dass man sie sauber aneinandergereiht bekommt, darum bietet es sich u.U. an, die obigen Einzelmanöver zu trainieren, denn wenn diese Einzelmanöver nicht funktionieren, wird der Cométe schwieriger werden. Wenn der Drachen jeweils in einer sauberen Position ankommt, dann wird nur das Timing relevant sein. Nach dem ersten Axel, der in die Abwärts-position abgebrochen wird geht ihr nicht in einen Powerdive über, sondern leitet direkt den zweiten Teil des Tricks ein, die vermurkste Zweipunktlandung. Am Ende dieser kommt der Drachen wieder in einer Aufwärtsposition. Somit habt ihr einen einfachen Cométen geflogen, ab hier dreht es sich alles nur im Kreis, der Drachen ist wieder in der Ausgangsposition (Aufwärts-Position) und die zweite Runde kommt. Ganz wichtig ist eine stetige Leinenspannung, also immer rückwärtsgehen. Das habe ich immer vergessen, denn das ist auch das eigentlicher Geheimnis an diesem Trick. Okay, ein bisschen Timing braucht man auch, aber das kommt schnell. Solltet ihr am Anfang Probleme mit dem Timing haben, dann fliegt die beiden Teile des Tricks mit etwas Unterbrechung: Setzt ganz oben (oberer Windfensterrand) an und fliegt den unterbrochenen Axel, dann nicht direkt den nächsten Axel einleiten, sondern ein paar Meter nach unten Fliegen. Nach diesen paar Metern fliegt ihr den zweiten Teil des Tricks, also die vermurkste Zweipunktlandung und fliegt wieder die paar Meter bis zum oberen Windfensterrand, und dort wieder den unterbrochenen Axel. Wenn ihr diese beiden Trickteile isoliert hinbekommt, dann macht die normale Flugphase (hoch oder runter) immer kürzer, das trainiert das Timing ungemein. Irgendwann, eigentlich auch relativ fix, habt ihr die Flugphase zwischen den Trickhälften auf null reduziert. Naja, und dann ist das Ganze ein fetter Cométe“